Standardansatz für Kontrahentenrisiken (SA-CCR)

Die Europäische Kommission konkretisiert die Vorgaben des Baseler Komitees aus BCBS 279 für die Berechnung des Kontrahentenausfallrisikos von Derivateportfolien. Die vorgeschlagenen Ansätze ersetzen ab 2019 die Marktbewertungsmethode und die weniger verbreitete Standardmethode nach den Artikeln 274 bzw. 276 CRR. Die auf internen Modellen basierende Methode (IMM) bleibt weiterhin bestehen.

Der neue Standardansatz SA-CCR wurde als Antwort auf die Schwächen in der korrekten Risikoabbildung des derivativen Geschäfts der Marktbewertungsmethode entwickelt. Dabei stehen 3 Ansatzpunkte im Vordergrund: Zum einen berücksichtigt SA-CCR Unterschiede im Risikoniveau zwischen Geschäften mit und ohne täglichen Nachschussleistungen (daily margining). Weiterhin berücksichtigt der SA-CCR Netting- und Hedging-Effekte umfassender als bisher, wodurch der neue Ansatz risikosensitiver ist. Bei den alten Methoden werden außerdem die Volatilitäten der jüngsten Stressperioden nicht angemessen in den Add-On-Faktoren bzw. in den CCR-Multiplikatoren berücksichtigt. Im Rahmen von SA-CCR wird der Add-On künftig durch eine mehrstufige assetklassenspezifische Aggregationslogik und unter Berücksichtigung von Überbesicherung  bestimmt.

Für Anwender des neuen Standardansatzes zur Ermittlung des Exposures für das Kontrahentenausfallrisiko ergeben sich mit dem neuen Ansatz erhebliche Auswirkungen auf das aufsichtsrechtlich ermittelte Derivate-Exposure und die daraus resultierenden Eigenkapitalanforderungen. Ebenso erfordert der neue Standard Anpassungen in den vorhandenen Datenhaushalten, in der Rechenmethodik für die Kreditrisikokalkulation und die Groß-und Millionenkreditmeldung.

 

Finbridge bietet maßgeschneiderte Lösungen zu einer Reihe von Themen, die im Umfeld der Umsetzungsanforderungen zum SA-CCR relevant werden. Dazu zählen die Durchführung von Vorstudien zur Umstellung auf den neuen Standardansatz für das gesamte oder Teile des Derivate-Portfolios eines Institutes, sowie die Betrachtung verschiedener Business Cases, um eine Entscheidung für den Standardansatz oder die Anwendung der internen Modelle Methode zu erreichen. 

Basis der Analysen ist unser Finbridge SA-CCR Kalkulator zur Ermittlung des vollständigen Exposures zum Kontrahentenrisiko.
 
Weitere Informationen zu den fachlichen Neuerungen und dem Finbridge SA-CCR Kalkulator erhalten Sie im angehängten >>> Flyer.

Kontakt: udo.heim@finbridge.de

Stefan Scheutzow