Die Finbridge CO₂-Bilanz 2022
Nach unserem Insight im Frühjahr, in welchem wir das Thema
In diesem Insight präsentieren wir euch unsere erste CO2-Bilanz und erläutern diese. Dabei nehmen wir Bezug auf die berücksichtigten Daten und die Schwierigkeiten, die bei der Erstellung aufgetreten sind. Am Ende geben wir euch noch einen Ausblick, was diese Bilanz für uns als Unternehmen bedeutet und wie wir künftig mit der Thematik umgehen möchten.
Übersicht der CO2-Bilanz 2022
Abbildung 1: Bilanz 2022
Herausforderung 1: Datenqualität
Die Herausforderung, schlecht quantifizierbare Verbräuche sinnvoll zu schätzen und in CO2 zu überführen, zieht sich durch das gesamte Vorhaben der Bilanzerstellung. Ein anderes Beispiel ist etwa das Abschätzen des von uns verursachten Mülls. Die wenigsten Büros haben unter ihren Mülleimern Waagen stehen und dokumentieren fein säuberlich, wie viel von welcher Müllart anfällt. Der sicherere Weg einer Schätzung ist auf jeden Fall die anteilige Bilanzierung des Müllaufkommens anhand der Tonnengröße und Abholfrequenz. Hier entsteht jedoch das Problem, dass Müll in der Regel als Volumeneinheit bemessen wird, wodurch die Überführung in t CO2 erschwert wird. Auch hier haben wir uns mit konservativen Schätzwerten geholfen. Das entsprechende CO2-Äquivalent wird durch die Multiplikation der Menge des jeweiligen Treibhausgases mit dessen GWP-Wert berechnet. Beispielsweise hat Lachgas ein GWP von 298, dadurch beträgt das CO2-Äquivalent von einem Kilogramm Lachgas 298kg.
(1) Tonnen CO2 sind in diesem Kontext als Tonnen CO2 Äquivalent (t CO2 e) zu verstehen. Im Zuge der einfacheren Lesbarkeit schreiben wir in diesem Insight CO2.
Herausforderung 2: Systemabgrenzung
CO2-Bilanzierung bringt einige kontraintuitive Konzepte mit sich, die zunächst schwer zu greifen sind. Ein Beispiel, um dies zu konkretisieren: Sollte man versuchen den Wärmeverbrauch der Mitarbeiter im Homeoffice zu bilanzieren? Intuitiv wäre ein naheliegender Gedanke, dass Mitarbeiter im Homeoffice zum Geschäftssystem Finbridge gehören und somit ihr Wärmebedarf bilanziert werden sollte. Die in den bilanziellen Standards vertretene Auffassung ist jedoch eine andere. Stark vereinfacht sind Menschen selbst und ihre Arbeitsausrüstung Wärmequellen. Ein eingeschalteter Computer erzeugt Abwärme genauso wie der Mensch. Ein Mensch im Homeoffice senkt somit den Wärmebedarf seiner Wohnung, steigert jedoch durch seine Abwesenheit im Office den Wärmebedarf der leerstehenden Immobilie. Deshalb geht man davon aus, dass sich diese Effekte aufheben, wodurch es unüblich ist, den Wärmebedarf im Homeoffice zu bilanzieren [1]. Andererseits muss der Stromverbrauch der Arbeitsgeräte mitbilanziert werden. Diese machen bei uns einen Großteil der unter Scope 2 bilanzierten Emissionen aus.
Ebenfalls nicht intuitiv, aber richtig ist, dass Bahnfahrten mit Ökostrom nicht mit dem CO2-Verrechnungssatz von 0 t CO2/km bewertet werden, sondern auch einen Einfluss haben. Dies liegt daran, dass der Betrieb einer Bahnfahrt mit Ökostrom zwar im Moment des Zugbetriebs keinen CO2-Ausstoß verursacht, man aber die gesamte Wertschöpfungskette des Zugbetriebs berücksichtigen muss. Somit hat ein mit Ökostrom betriebener Zug trotzdem eine bilanzielle Relevanz [2].
Herausforderung 3: Kontinuierliche Verbesserung
Ausblick - Wie machen wir weiter?
Quellen
[1] VfU, VfU Kennzahlen 2022: Handbuch zum VfU Kennzahlen Tool, S. 15, https://vfu.de/vfu-kennzahlen/, zuletzt abgerufen am 19.10.2023.
[2] VfU, VfU Kennzahlen 2022: Handbuch zum VfU Kennzahlen Tool, S. 11, https://vfu.de/vfu-kennzahlen/, zuletzt abgerufen am 19.10.2023.
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